Von Mag. Klaus Faißner
Großbritannien ist frei. Dementsprechend heftig waren die
Reaktionen nach der Brexit-Volksabstimmung. Besonders in der Presse. Sie wollte
auch in Österreich die Bemühungen für einen Austritt im Keim ersticken. alles
roger? beantwortet acht Fragen, die die Berichterstattung zum Brexit
aufgeworfen hat.
Stürzte der Brexit die Welt ins Chaos?
Überall war zu lesen, dass der Brexit-Crash weltweit fünf
Billionen Dollar an Unternehmenswerten vernichtet hätte - das Doppelte
der britischen und das Fünfzehnfache der österreichischen
Wirtschaftsleistung. Um diesen Wert sanken die Börsenkurse unmittelbar nach
Bekanntwerden des Ergebnisses am 24 Juni. Auch das britische Pfund sei im
freien Fall, hieß es. ÖsterreichischeHauptstrommedien schürten mit Schlagworten wie
"Schockwellen", "Schwarzer Freitag" oder "Brexit-Blutbad" Angst. Wenige Wochen später war klar,was davon stimmte: nichts.
Börsenkurse:
Der Index der hundert wichtigsten Unternehmen der Londoner Börse,
der FTSE, sank nach der Brexit-Volksabstimmung um fünf Prozent,
lag aber bereits zwei Börsentage später über dem alten Niveau. Einen weiteren
Tag danach erreichte er den Jahreshöchststand. Der Index der 20 wichtigsten
Unternehmen an der Wiener Börse(ATX) sank zwar um 14 Prozent, stieg aber binnen drei Wochen wieder auf das Ausgangsniveau zurück. Ähnliches galt für den Leitindex der
deutschen Börse, den DAX. " Plötzlich feiern die Börsen den Brexit",
musste die Tageszeitung "Die Presse schon Mitte Juli zugeben. Schwupp, die
fünf Billionen Dollar sind wieder da......
Pfund:
Die britische Währung sank zwar im Vergleich zum Dollar von 1,50
auf 1,29, erfing sich aber im Juli zusehends. Ein freier Fall
sieht anders aus. Außerdem hilft eine Abwertung der Währung, die Exporte
anzukurbeln.
Wettert die Wirtschaft überall über den Brexit?
Ganz und gar nicht. Der Chef der britischen Handelskammer
John Longworth sprach sich wenige Monate vor der
Volksabstimmung für einen EU-Austritt aus. Daraufhin wurde er suspendiert. Nach
dem Brexit-Votum erklärte er, dass Großbritannien nun die Chance habe,
"der beste Platz der Welt für die Wirtschaft zu werden" (...)
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